GEBRAUCHSGRAFIK

GEBRAUCHSGRAFIK

Werbemotiv, um 1910

Dieses Darstellung erinnert an Werbegrafik, die Mangold für den Brautaustatter Zuberbühler & Co. gestaltet hat. Auch hier dominieren die markanten Muster der Kleiderstoffe, des Bodenbelags und der Tapete die Bildfläche.

Werbemotiv für Mangold-Emondts & Co., um 1910
Das aus heutiger Perspektive als klischeehaft und rassistisch wahrgenommene Bildmotiv wurde in seiner Zeit vermutlich kaum ernsthaft hinterfragt.
Die Kleiderfärberei und Waschanstalt hatte ihren Sitz an der Basler Birsigstrasse. («Mangold» ist hier ein Zufall, keine Verwandtschaft.)

Künstlerpostkarte, 1934

Aus Anlass der 25. Ausgabe des Eidgenössischen Sängerfests, das 1934 in Basel stattfand, fertigte Mangold verschiedene Motive für Werbepostkarten an. Die Konzerte mit knapp 13'000 Sängerinnen und Sängern fanden u.a. in der Messehalle statt. Strassen, Plätze und Brücken waren festlich geschmückt.

Verpackungsmotiv für ‹Jakob's Basler Leckerly›,
um 1915/20

Bis ins Jahr 1753 reicht die Traditionslinie der ältesten noch existierenden Biscuit-Manufaktur der Schweiz zurück. Mangolds Linolschnitt-Motiv mit dem St. Johanns-Tor und der Vorstadt wird von dem Unternehmen seit mehr als einem Jahrhundert bis heute verwendet.

Basler ABC, 1928
Diese originelle Arbeit versammelt 25 verschiedene Buchstabenbilder mit Motiven aus dem Basler Stadtbild – von der Antoniuskirche bis zum Zoo.

Künstlerpostkarte, 1914

Für die dritte Schweizerische Landesausstellung in Bern gestalteten verschiedene Künstler Plakate und Werbekarten, unter ihnen Burkhard Mangold (sechs Motive). Mehr als drei Millionen Menschen besuchten die von 8'000 Ausstellern bestückte Schau, die von Mai bis Oktober dauerte.

EXLIBRIS

Exlibris für die Bibliothek
des Basler Kunstvereins,
um 1900
Der Basler Kunstverein mit Sitz in der Kunsthalle widmet sich seit 1839  dem lokalen Kunstschaffen und bot auch Mangold zahlreiche Gelegenheiten, seine Werke öffentlich auszustellen. Aus dieser engen Beziehung entstand auch der Auftrag für dieses Exlibris der Vereinsbibliothek.

Exlibris für Hans Lichtenhahn, um 1915

Bitten um Entwürfe für Exlibris erreichten Mangold auch aus dem Kreis seiner Familie,  Freunde und beruflichen Weggefährten. Die bildhafte Übersetzung des sprechenden Familiennamens in das Motiv des Buchbesitzerzeichens ist hier vortrefflich gelungen.

Exlibris für Paul Mangold,
um 1905

Burkhard Mangolds jüngerer Bruder Paul war Ingenieur, was sich in diesem Exlibris-Motiv spiegelt.

Exlibris für Rudolf Wackernagel, um 1910
Wackernagel war von 1877 bis 1918 Stadtarchivar und

zwischen 1882 und 1907 Mitherausgeber des Basler Jahrbuchs. Sein von Mangold entworfenes Buchzeichen dürfte ihm in seiner Privatbibliothek gute Dienste geleistet haben. Darin gab es vermutlich auch manches Buch von Hermann Hesse, einem Freund der Familie.

Exlibris für Wilhelm Sarasin, um 1910

Dieser Vertreter der alteingesessenen Basler Familie Sarasin war als Bandfabrikant und Basler Bürgerrat tätig und widmete sich – wie das von Mangold gezeichnete Exlibris unschwer erkennen lässt – als Privatdozent der Orientalistik.

Exlibris für Jakob Sulzer-Imhoof, um 1915

Sulzer-Imhoof gehörte zur Dynastie der Winterthurer Maschinenfabrikanten Sulzer. Dass er u.a. an der Entwicklung des ersten Schiffsdieselmotors beteiligt war, nahm Mangold als Impuls für dieses Exlibris-Motiv auf.

Exlibris für Emanuel Stickelberger, um 1925

Stickelberger entstammte einer Bankiersfamilie und war selbst in der chemischen Industrie tätig. Ab 1926 widmete er sich ganz der Schriftstellerei. Seine Freizeit stand im Zeichen des Exlibris, von 1901 bis 1907 präsidierte er den «Ex Libris-Club Basilea», den ersten Verein dieser Art in der Schweiz.

Exlibris für Katharina Mangold, um 1905

Auch für seine Frau gestaltete Mangold ein individuelles Buchzeichen – formal ganz in der Tradition des Jugendstils gehalten.

Exlibris für Sascha Meier,
um 1920

Exlibris für Heinrich Sarasin, um 1920

Auch der Basler Seidenbandfabrikant Heinrich Sarasin gab Mangold einen Auftrag für ein privates Exlibris.

FASNACHTSLATERNEN

Entwurf für eine Fasnachtslaterne, um 1930

Mangold war selbst aktiver Fasnächtler. Folglich lag es nahe, dass er auch etliche Laternen schuf, etwa für die Fasnachts-Gesellschaften Central-Club und Sans-Gêne oder die Basler Mittwoch-Gesellschaft.

Entwurf für eine Fasnachtslaterne, um 1930


Entwurf für eine Fasnachtslaterne, 1923

Dieses antisemitische Sujet entwarf Mangold für die damals neu gegründete  Fasnachts-Clique ‹Sans Gêne›. Antisemitische Weltsichten waren nach dem Ersten Weltkrieg verbreitet, so stiess die Laterne 1923 nicht auf Kritik. Im Gesamtwerk des Künstlers bildet das klar judenfeindliche Motiv eine Ausnahme.

Entwurf für eine Fasnachtslaterne, 1936

Im Auftrag des Central Club Basel 1911 zeichnete Mangold diesen Entwurf für eine Laterne, die an der Fasnacht 1936 gezeigt wurde. Thema ist die Krise der Schweizer Hotellerie – bewältigen sollte sie der abgebildete «Wirtschaftsnäppi» Gottlieb Duttweiler – Gründer der Migros und von Hotelplan.